Am Rande von Potsdam wird ein Fertighaus gebaut. In der Einreichung beim Bauamt ist neben dem Wohnhaus noch eine kleine Garage mit gedämmtem Abstellraum vorgesehen. Die Planung hat bis dahin die Fertighausfirma übernommen und somit auch Kubatur und Abmessungen der Garage in der Einreichung bestimmt. Mit überzeugenden Argumenten, bezüglich Materialwahl und Raumnutzung konnten wir den Bauherrn überzeugen die Planung der Garage nach der Genehmigung durch das Bauamt komplett an uns zu übergeben.
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Die durch die Fertighausfirma gewählte Kubatur entsprach nicht im vollen Umpfang den Vorstellungen, fügte sich aber insgesamt sehr gut in den umgebenden Bestand ein. Die pure Giebeldachform beschreibt nahezu alle Häuser in der Umgebung. Die Ansichten in der Einreichung waren allerdings sehr konträr zur Gartengestaltung und der Fassade des Fertighauses. Unser Vorschlag war deshalb die Garage komplett im Holzbau zu planen. Die klassische Giebeldachform sollte extrem betont werden. Dafür wurde an dem Rohbau aus Holz eine umlaufende Fassade aus Lärchenlatten installiert. Sowohl die Dachflächen, als auch alle Ansichtsflächen sollten die selbe Materialität haben. So konnte ein angemessener Übergang vom Wald zur Bebauung hergestellt werden. Eine der großen Problematiken war das knappe Budget. Im Grunde wurden alle Materialien, die vom Bau des Fertighauses übrig blieben wiederverwendet. Dazu kamen unzählige MDF Platten die es umsonst aus einem Messeabbau gab. Eine Weitere Einsparung bewirkte die Entscheidung den gedämmten Raum (für die Pumpentechnik des Gartens notwendig) auf einen Teil der Garage zu beschränken und den Rest der Wände im Grunde lediglich wie einen Sicht- und Witterungsschutz aufzubauen.
Dennoch sollen die beiden Räume bei Bedarf und angemessenen Klima über drehbare und verschiebare Wandelemente zusammenschaltbar sein. Die Dachentwässerung, welche unter der Fassade geplant werden musste, bewahrte die monolithische Erscheinung.Für die Verbindungspunkte in der Konstruktion wurden ausschließlich Gewindestangen mit entsprechenden Muttern und Deckplättchen genutzt. Dafür wurden die Hölzer zusätzlich mit einfachen Zimmermannsverbindungen gefügt. Dadurch wird der reine Holzcharakter auch im Innenraum nicht von unzähligen Lochblechen und anderen Verbindungsmitteln geschwächt. Alle Bauabschnitte und Einzelteile wurden so geplant, dass der gesamte Bau im Grunde von einer einzelnen Person durchgeführt werden konnte.
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